Baldrian (Valeriana officinalis)


steckbrief

Fundort: Feuchte Böden, an Gewässern, auf Wiesen

Fundzeit: Vom Frühling bis in den Herbst

Bewertung: Gute Futterpflanze, ähnlich dem Feldsalat. Wurzeln haben sanfte, beruhigende Wirkung

Merkmale: Einfach gefiederte Blätter mit gesägtem Blattrand, hellgrüner Farbe und große, weiße Blütenstände

Fressbare Teile: Blätter, Blüten

Tierarten: Alle


Hintergrund

Der Baldrian wurde schon im 800. Jahrhundert als Heilpflanze erwähnt und ist aus der nordeuropäischen Kultur nicht mehr wegzudenken. Der Name Baldrian geht auf den nordischen Gott Baldur zurück, den germanischen Gott des Lichtes. Er ist zudem Gott der Reinheit und der Güte und bietet bei vielen Krankheiten Linderung. Die Pflanze soll böse Geister und Hexen bzw. die Dunkelheit fernhalten. So sollen Teile der Pflanze, wie Blüte oder Wurzel bei der Angst vor Dunkelheit helfen.

Erkennungsmerkmale

Der echte Baldrian ist eine unverholzte, krautige Pflanze, die zwischen 1 und 2 m hoch wachsen kann. Er hat gefiederte Blätter mit ovalen, häufig aber lanzettlichen Fiederblättchen mit gesägtem Blattrand. Die Blätter sind unten am Stengel gestielt, aber weiter oben sitzend am Stengel.

Von Mai bis Juli blüht der Baldrian, er ist aber kein Doldenblütler, wie man vielleicht denken könnte. Sein endständiger schirmrispiger Blütenstand nesteht aus vielen, winzigen radiärsymmetrischen Blüten, deren Farbe Weiß über Rosa bis hin zu Purpur annehmen kann.

Der Baldrian bildet Rhizome aus und wächst in Horsten. So findet man selten nur ein Baldrianblättchen im Frühjahr.

Wirkung

Heute nutzt man besonders die Wurzel als Heilung gegen Schlaflosigkeit und Nervosität. Aber wussten Sie, dass Baldrian gar nicht schläfrig macht? Baldrian hilft bei schwachen Nerven, seien es Angstzustände, große Nervosität bei Prüfungen, aber genauso Migräne oder Hitzewallungen in der Menopause. Sogar bei Magen-Darm-Krämpfen kann Baldrian die Nerven beruhigen und die Schmerzen so lindern. Er beruhigt weniger, als dass er ausgleichend wirkt. Sehr schläfrige Menschen soll er aufmerkramer machen und nervöse, hektische Menschen ruhiger.Auch wissen viele Menschen nicht, dass auch die Blüte mit ihrem süßen Duft genauso ausgleichend wirkt. Aber bitte pflücken Sie jetzt nicht alle Blüten die sie finden können, sie haben eine ungeheure Anziehungskraft für viele Insekten.Natürlich wirkt die Kraft der Blüten und Wurzeln auch auf unsere geliebten Vierbeiner. Nervöse oder ängstliche Kaninchen könnte man mit etwas wässrigem Baldrianauszug beruhigen. Übertreibt man es nicht es nicht allzu sehr (bitte nicht kiloweise verfüttern), gibt es keine Nebenwirkungen. Die Droge wirkt aber erst, wenn man sie einige Wochen anwendet.
Da Baldrian mit Feldsalat verwand ist, können die jungen Blätter genauso verwendet werden. Auch all unsere pelzigen Lieblinge, sowie Schildkröten dürfen das Laub essen und die Pflanze ist sogar äußerst beliebt.

 

Wuchsort

Baldrian kann auf fast jeder nährstoffhaltigen und feuchteren Wiese gefunden werden. Auch an Wegrändern oder Parkwiesen kann er gelegentlich wachsen.

Am Liebsten hat er aber grüne, vielbewachsene Bachufer.